Yoni-Mapping – entdecken Sie Ihre innere Landkarte

Janine Hug und Didi Liebold Autoren Yoni-Mapping ArtikelAls Sexological Bodyworker begleiten Didi Liebold und Janine Hug von www.sexologicalbodywork.ch aus der Schweiz Menschen rund um das Thema Sexualität und Embodiment. Zudem bieten Sie mehrere Ausbildungen in körpertherapeutischen Methoden an. In diesem Artikel stellen die Beiden eine der Kernmethoden von Sexological Bodywork vor: Yoni-Mapping. Hier mit wird ein besseres Bewusstsein für den Körper erreicht.

Was ist Yoni-Mapping?

Der Begriff „Mapping“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel, wie „eine Landkarte erstellen“. Und dies ist genau dies, was wir im Rahmen unseres Sexological Bodywork mit Mapping am und im Körper tun. Grundsätzlich können diese Mappings am ganzen Körper erfolgen. Aber sie sind natürlich besonders an Orten interessant, wo die eigene Wahrnehmung nicht so deutlich ist und der Zugang vielleicht auch nicht so einfach erfolgt. Klassische Beispiele dafür sind die analen und vaginalen Mappings.

Letztere – auch Yoni-Mapping genannt – können zur Verbesserung des sexuellen Erlebens gezielt eingesetzt werden. Vaginales Mapping ist nicht nur für das sexuelle Erleben eine interessante Methode des Sexological Bodywork, sondern auch auf der rein körperlichen, nicht-sexuellen Ebene: So kann Yoni-Mapping bei der Heilung von Narbengewebe nach Geburten oder Operationen sehr wertvoll sein. Auch da hilft die Methode, Bewusstsein in das verletzte Gewebe zu bringen und es so wieder spürbar zu machen.

Wie ist die Methode des Körper-Mappings entstanden?

Die Ursprünge der Methode liegen bei der Arbeit der beiden bekannten Sexualtherapeuten Masters und Johnson. Sie ließen in den 1970-iger Jahren Paare den Körper des Partners/der Partnerin bewusst entdecken. Die Methode ist unter dem Namen ‚Sensate focus’ bekannt.

Ursprünge liegen im „Sensate focus“

„Sensate focus“ wurde dann von den Sexualtherapeuten Hartman und Fithian in Kalifornien weiterentwickelt und bezogen auch Genitalien mit ein. Auch da ging es zum einen um das Schulen der Körperwahrnehmung und vor allem auch um die Kommunikation in der intimen Berührung, welche bei Paaren oft vernachlässigt wird – meist aus Unsicherheit oder Scham.

Weiterentwicklung durch Joseph Kramer

Joseph Kramer, der Begründer von Sexological Bodywork und international bekannt als der ‚Urvater’ der Intimmassagen wie Yoni-Massage (die er zusammen mit Annie Sprinkle entwickelte) und Lingam-Massage, erkannte in seinen Forschungen, dass trotz aller Weiterentwicklungen noch zwei wichtige Aspekte zu wenig berücksichtigt wurden: Zum einen die „genitale Amnesie“ – das Phänomen, dass Menschen ihre Genitalien nicht mehr spüren oder noch nie bewusst wahrgenommen haben. Zum anderen aber auch die Forschungen rund um die Neuroplastizität. Damit ist gemeint, dass die Gehirnstruktur und die Berührungsempfindlichkeit unsers Körpers mit bewusstem Training verändert werden kann. Auf diesem Hintergrund entwickelten sich die verschiedenen Mapping-Methoden, mit denen wir heute als von Joseph Kramer zertifizierte  Sexological Bodyworker arbeiten.

Wo liegt der Unterschied von vaginalem Mapping und klassischer Yonimassage?

Natürlich verändert auch eine Yoni-Massage die Berührungsempfindlichkeit und die Körperwahrnehmung. Aber das Setting unterscheidet sich wesentlich von einem Mapping. Mapping ist eine klassische Methode der bewusstseinsorientieren Körperarbeit. Die Unterschiede zur klassischen Yoni-Massage im Umfeld der Tantramassage zum vaginalen Mapping sind diese:

•    Das Ziel: Wir arbeiten bei einem Yoni-Mapping nicht auf Entspannung, Lust oder Wohlbefinden hin, sondern zielen auf bewusste Körperwahrnehmung. Dazu braucht es im Vorfeld klare Absprachen.

•    Kommunikation: Die gebende Person ist immer in enger Kommunikation mit der empfangenden Person. Sie gibt Rückmeldungen über was sie tut, wo sie berührt, wie stark sie berührt. Mit diesen Informationen kann dann die empfangende Frau die einzelnen Punkte klar lokalisieren und spüren, wie sich diese anfühlen. Zudem hilft diese Kommunikation oft, Sprachblockaden in der Intimität zu lösen. Frauen lernen, sich klar und deutlich auszudrücken, wenn es um ihre Vagina, ihre Klitoris, ihren G-Punkt oder um ihre Sexualität insgesamt geht.

•    Empowerment: Wieder ein englischer Begriff, aber er bringt die Grundidee von Yoni-Mapping auf den Punkt. Die empfangende Frau übernimmt die Verantwortung über die Sitzung. Oft kennen Frauen, dass Sexualität einfach passiert. Sie wird vielleicht schon gefragt, ob es ihr gefällt, aber das Wissen um wirklich klar auszudrücken, wann und wie sie sich etwas wünscht, wurde nicht gelernt. Selbst in klassischen Tantramassagen bzw. Yoni-Massagen ist es oft so, dass die gebende Person bestimmt, wann was passiert. Die Art von Führung ist in diesen Settings auch in Ordnung. In einer Massage möchte man ja auch sich einfach mal hingeben und nicht immer mitdenken.

Der Aspekt von Empowerment beim Yoni-Mapping ermöglicht der Frau allerdings eine körperliche Erfahrung zu machen, wenn sie die Schritte bestimmt. Aus diesem Grund ist es bei unseren körpertherapeutischen Mapping-Sitzungen nicht die gebende Person, die bestimmt wo und was berührt wird, sondern die empfangende Frau leitet an. In ihrem Tempo – sie sagt, wann und wo berührt werden soll und wann der/die Sexological Bodyworker zum nächsten Punkt wechseln soll.

Das ist für Frauen oft eine tiefgreifende Erfahrung, dass sie ihr eigenes Erleben so beeinflussen können, und viele setzen diese Erfahrung anschließend auch bei  Massagen oder in der Sexualität um.

Wie lange dauert ein vaginales Mapping? Und wie oft sollte man es erleben?

Die Länge der Sitzungen kann verschieden sein. Bei einer reinen Mapping Sitzung kann es nur eine Stunde sein. Es ist natürlich auch möglich, das Mapping in eine Ganzkörpermassage einzubauen. Wobei dadurch natürlich die Wahrnehmung auch wieder verändert wird. Aus diesem Grunde ist es wichtig, vor der Sitzung der Rahmen, Ziel und Thema gemeinsam zu besprechen.

Der heutzutage dem vaginalen Mapping zugrunde liegende Ansatz basiert auf dem Prinzip des somatischen Lernens, also des Lernens mit dem gelebten Körper. Dessen zwei wichtige Grundsätze sind:

•    Grundsatz 1: Der Lernende ist für sein Lernen selber verantwortlich. Dieses Prinzip haben wir weiter oben schon erläutert.

•    Der 2. Grundsatz ist, dass der Körper Zeit braucht. Mapping kann die eigene Körperwahrnehmung grundsätzlich ändern, aber es braucht Zeit und Geduld. Und natürlich auch viel praktische Erfahrung. Darum ist es gut, das Mapping so oft wie möglich zu wiederholen, indem man eine Serie bucht.

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Autoren: Didi Liebold und Janine Hug (Institut IISB, Sexological Bodywork, Zürich, Schweiz)
Mehr Info und Kontakt: www.sexologicalbodywork.ch.


Tipp der Redaktion:
Wer sich eine Vorstellung davon machen möchte, wie unterschiedlich Vaginas aussehen (Frauen kennen ja meist nur die eigene), kann in dem Bildband „Tor ins Leben“ stöbern. Hier hat die Autorin Fotografien von realistischen Vaginas ähnlichen Formen aus der Natur gegenüber gestellt.

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