Yoni-Heilmassage als praktisch erlebte Sexualtherapie

Die Erfahrung einer Yoni-Massage kann sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, was Anbieter/Anbieterin mitbringen und je nachdem, was die empfangende Frau möchte. Es ist möglich, sie in eine Sexualtherapie zu integrieren, in dem die Erfahrung bei einer Frauenmasseurin (oder einem Masseur) durch die Therapeutin vor- und nachbereitet wird. Beispielsweise kann man so Grenzen spüren und eigene Bedürfnisse wahrnehmen praktisch üben.

Wichtigste Frage: Worum geht es dir?

Für Frauen, die sich die Erfahrung einer Yoni-Massage gönnen möchten, ist wichtig, sich über den eigenen Ansatz und den der anbietenden Masseurin / des Masseurs klar zu werden, damit sie die richtige Anbieterin findet und nicht am Ende re-traumatisiert wird.

  • Geht es ihr um eine rein lustvolle neue Erfahrung?
  • Ein Abenteuer?
  • Die Erweiterung der Sexualität?
  • Um gezieltes Orgasmustraining?
  • Oder sucht die Frau Aufarbeitung und Hilfe in Bezug auf ihre Vagina?
  • Ist sie traumatisiert?
  • Möchte sie ein Missbrauchserlebnis aufarbeiten?

Das Spektrum der möglichen Aufgabe und der Angebote ist sehr breit … um eine Hilfestellung zu geben, ist die Ausrichtung der Masseurinnen im Verzeichnis jeweils genannt.

Eine Massage mit Heilungspotenzial für die weibliche Sexualität

Bauch einer Frau mit Rosen und HandViele Masseurinnen benutzen statt Yoni-Massage den Begriff „therapeutische Yoni-Massage“ oder  „Yoni-Heilmassage“, so z.B. Mayonah Bliss aus Freiburg: www.weiblichkeit-erwacht.de. Sie bezieht Kommunikation mit in die Massage ein und legt den Focus auf den sanften Umgang mit Traumata. Mayonah Bliss bleibt während der Massage immer im Kontakt mit der Frau und hilft ihr so, die eigenen Empfindungen in der Yoni (Hitze, Kälte, Wollust, Schmerz, Bilder, Töne, Visionen) wahr zu nehmen und ihnen Raum zu geben, sich zu entwickeln. Sie berichtet auch von sehr spirituellen Erfahrungen ihrer Klientinnen, von Fantasiebildern oder Visionen von Archetypen oder Ahninnen.

Eine andere Expertin, die sich mit der Ausrichtung auf die Heilwirkung beschäftigt und einen Namen gemacht hat, ist Nhanga Ch. Grunow. Sie hat inzwischen eine ganze Gruppe Frauenmasseurinnen ausgebildet und vernetzt (www.tantramassage-lernen.de) und bietet mit dem „Perlentor“ ein Jahrestraining zur Frauenmasseurin an.

Therapeutische Yoni-„Heilmassage“: Ausrichtung auf Traumaarbeit

Masseurinnen mit der Ausrichtung Yoni-Heilmassage legen den Focus stark auf die Heilung von seelischen (z. B. durch Missbrauch) oder körperlichen Traumata (z.B. durch Geburten oder Operationen). Die Massage ist als medizinische Heilmethode noch nicht anerkannt, es werden zur Zeit noch Erfahrungen gesammelt.

Beispielsweise berichten manche Frauen von langfristiger Verbesserung von Menstruationsschmerzen, von Narben, die nach Massagen nicht mehr schmerzten, von Erleichertung bei wiederkehrenden Blasenentzündungen oder ähnlichem. In Frauenforschungsgruppen werden diese Phänomene zur Zeit dokumentiert. Es liegen aber noch keine greifbaren Daten vor, nur persönliche Erfahrungen, somit fällt die Yoni-Massage rein offiziell betrachtet in den Bereich von Wellnessmassagen oder erotischen Massagen.

Jeder Frau, die sich mit möglichen negativen Aspekten ihrer Yoni auseinander setzen möchte, sei geraten, dass sie sehr genau hinschaut, wem sie sich anvertraut, um am Ende nicht re-traumatisiert zu sein. Nicht jede, die zu heilen glaubt, ist selbst heile genug dafür. Am besten, man baut für diese Session langsam ein Vetrauensverhältnis auf, so kann man die Arbeit der Masseurin ja erstmal durch eine nicht-intime Massage kennen lernen. Und natürlich ist jede für sich selbst verantwortlich und kann jederzeit eine Session abrechen.

Tipp: der Frauen-Heilungs-Blog von Ilan

Allen, die sich für die Verbindung von Trauma und Yoni-Massage interessieren und mehr über die Möglichkeiten, Besonderheiten und Grenzen lesen möchten, sei der Frauenheilungs-Blog von Ilan Stephani aus Berlin emfohlen. Sie bietet auch Fortbildungen für Tantramasseure/innen an, die für die Themen missbrauchter Frauen sensibilisieren.

Eine breitere Sicht ermöglicht die Betrachtung als Schoßraumarbeit

Die neuste Entwicklung in Bezug auf das Heilungspotenzial für die weibliche Sexualität ist die ganzheitliche Sicht im Sinne einer ganzheitlichen Schoßraumarbeit mit oder ohne Yoni-Massage oder – markengeschützt – einer Schoßraum®-Prozessbegleitung ohne Yoni-Massage. Dies ist ein Ansatz, der sich ganz besonders für Frauen mit Missbrauchserfahrungen eignet, damit sie Zeit haben, bei jedem einzelnen Schritt genau zu spüren, ob es passt oder nicht. in der Schoßraumarbeit nähert man sich ganz langsam über Schritte wie Wahrnehmungsübungen, Meditationen, Yoni-Talk und Berührung der bekleideten Frau den Themen der weiblichen Sexualität an.

Zukunftsmusik: Vernetzung mit Gynäkologie, Geburtshilfe und Sexualtherapie

Viele Frauenmasseurinnen wünschen sich eine Vernetzung und Austausch mit Gynäkologen, Hebammen und Sexualtherapeuten. Die Sexualberaterin und Masseurin Gitta Arntzen arbeitet bereits vernetzend und stellt die Yoni-Massage regelmäßig bei Medizinern und Therapeuten vor. In ihrer Arbeit mit Klienten vernüpft sie Beratung mit konkreter Körpererfahrung. An der Nahtstelle zu anderen Disziplinen rund um den weiblichen Genitalbereich ist noch viel Potenzial für eine ergänzende Zusammenarbeit. Einsatzbereiche könnten sein:

  • Praktische Behandlung von Themen aus der sexualtherapeutischen Arbeit mit Yoni-Massage (Vaginismus, Orgasmusschwierigkeiten, Lustlosigkeit, Missbrauch, Verbesserung der Selbstannahme der eigenen Körpers, Kommunikationstraining in der Sexualität), wobei die praktischen Erfahrungen in den Sitzungen durch die Therapeutin besprochen werden können.
  • Geburtsnachsorge zur verbesserten Selbstannahme des manchmal verletzten und veränderten vaginalen Bereiches (Dammschnittnarben, Dehnungsrisse usw.)
  • Operationsnachsorge nach gynäkologischen Eingriffen durch sanfte Massage der Region, um positive Empfindungen zu wecken und Narben oder die Entfernung der Gebärmutter emotional zu integrieren.
  • Rituelle Körperarbeit als Initiation in neue Lebensabschnitte, wie Menopause, nach Trennungen (hierbei kann es um die Erfahrung gehen, dass man für schöne Empfindungen und Sexualität nicht zwingend einen Partner braucht) oder zu Beginn neuer Beziehungen (hallo Körper!)

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